Tausend Rosen by Laura Gambrinus

Tausend Rosen by Laura Gambrinus

Autor:Laura Gambrinus [Gambrinus, Laura]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-07-01T22:00:00+00:00


Eines Abends blieben sie lange sitzen und unterhielten sich zwanglos über die verschiedensten Dinge. Serena wollte alles über seinen Hof, die Feldfrüchte und die Waren wissen, die er regelmäßig nach Venedig verschiffte.

„Sollen wir denn demnächst einmal mit einem meiner Schiffe selbst nach Venedig reisen?“, bot er an. „Wir könnten …“

Sie erstarrte und schüttelte dann energisch den Kopf. „Nein!“

„Nein?“ Verwundert musterte er sie. „Aber Liebes, es könnte durchaus passieren, dass ich bald gezwungen sein werde, in die Stadt zurückzukehren!“

Sie erwiderte seinen Blick mit großen Augen. „Tatsächlich? Aber ich dachte – ich dachte, Ihr würdet hier leben! Ich dachte, hier hätten wir ein Zuhause!“

„Das haben wir auch! Aber wir werden nicht das ganze Jahr über ausschließlich hier leben können, Serena! Ich habe Verpflichtungen, die ich wahrnehmen, und Aufgaben, die ich erfüllen muss!“

Sie sah ihn ernüchtert und beinahe ungläubig an und sagte lange Zeit nichts. „Ich möchte dort nicht hin“, ließ sie ihn schließlich mit zitternder Stimme wissen.

„Könntet Ihr mir freundlicherweise erklären, warum nicht?“ Pietro sah sie fragend an.

Serena zögerte, kämpfte mit sich. Dann holte sie tief Luft. „Könnte es – könnte es passieren, dass ich dort meinem Gemahl begegne?“, fragte sie schließlich, vermied es aber, Pietro in die Augen zu sehen.

Er schwieg. Serena konnte seine Kiefermuskeln mahlen sehen, als er offensichtlich überlegte, wie oder was er ihr antworten sollte.

„Das war eine einfache Frage“, wandte sie, irritiert von seinem Schweigen, schließlich ein. „Könnt Ihr verhindern, dass ich dort Pierangelo Contarini begegne, ja oder nein?“

„Nein“, sagte er schließlich nach einer sehr langen Pause. Seine Stimme klang sonderbar rau. „Das kann ich nicht verhindern.“

„Dann gehe ich nicht nach Venedig. Nicht, solange ich noch die Gemahlin dieses Mannes bin.“

Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Was hat das damit zu tun?“

Sie starrte ihn nun ihrerseits fassungslos an. „Wie könnt Ihr mir nur diese Frage stellen? Wie könnt Ihr das nicht verstehen?“ Ihre Stimme zitterte nun stärker. „Ihr würdet tatsächlich zulassen, dass ich an Eurer Seite meinem Ehemann begegne? Oder habt Ihr vielleicht vor, mich in irgendeinen Palazzo abzuschieben und dort zu vergessen?“

Pietro war bleich geworden, antwortete aber nicht sofort. „Serena …“, begann er schließlich, doch sie war bereits aufgestanden und wandte sich zum Gehen. „Wartet – bitte!“

„Was?“ Sie drehte sich halb zu ihm um.

„Ich – muss Euch etwas sagen“, setzte er an.

„Ihr habt Euch bereits um die Annullierung meiner Ehe gekümmert? Ist es das, was Ihr mir sagen wollt?“ Hoffnungsvoll sah sie ihn an, doch er senkte den Kopf.

„Nein, noch nicht.“

„Nein. Noch nicht“, wiederholte sie, und die Enttäuschung war ihr deutlich anzuhören.

„Lasst Euch erklären …“

„Habt Ihr überhaupt vor, diese für mich unhaltbare Situation jemals zu bereinigen?“, unterbrach sie ihn.

„Natürlich habe ich das vor!“

„Dann tut es bitte.“ Sie klang sehr eindringlich. „Und tut es bald! Ich hasse es, derart von Euch abhängig zu sein, aber was soll ich denn tun?“ Sie zuckte die Schultern. „Ich habe schließlich keine Wahl und ich hasse diesen Zustand!“

„Serena! Habt doch ein wenig Geduld! Wir sind gerade ein paar Tage hier. Weshalb ist es plötzlich für Euch so drängend? Ihr wusstet, dass es nicht so schnell gehen würde, und anfangs war es Euch doch auch nicht so wichtig.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.